Kendo Kata

Neben dem hauptsächlich auf den sportlichen Aspekt ausgelegtem Shinai-Kendo sind auch die Kata-Formen wesentlicher Bestandteil des modernen Kendo.
Die Kata-Formen sind festgelegte, abgesprochene Bewegungsabläufe, bei denen es immer einen Schüler (shidachi) und einen Lehrer (uchi dachi) gibt. Ursprünglicher Sinn der Übung war es, den Schüler bestmöglich auf den Kampf vorzubereiten. So „leitet“ der Lehrer den Schüler durch die Übung und zu Motivationszwecken gewinnt dieser am Ende der Kata-Form.
Die Kata-Formen die wir kennen, die Nihon-Kendo-Kata und die Kihon-Kendo-Kata, sind bereits sehr alt. In Zeiten der Samurai gab es in Japan viele unterschiedliche Schulen, die eigene Stilrichtungen vertraten und ebenso auch unterschiedliche Kata lehrten. Im Jahr 1912 wurden diese erstmals zu der allgemein anerkannten Nihon-Kendo-Kata zusammengestellt. Sie stellt die traditionelle Ausprägung des Kendos dar und umfasst 10 verschiedene Formen. In den ersten Sieben führen Schüler und Lehrer das Langschwert, in den letzten Dreien führt die Schülerseite ein Kurzschwert. Die Kata-Formen werden mit dem Bokuto, einem Holzschwert, geübt.
In der Kihon-Kendo-Kata steht das Erlernen der Grundtechniken im Vordergrund, die auch im Shinai- Kendo Anwendung finden. Auch hier wird mit dem Bokuto geübt.
Sowohl in der Nihon- als auch in der Kihon-Kendo-Kata soll der Geist vermittelt werden, der philosophisch hinter der Idee des Kendo steht. Die Kämpfer sollen Entschlossenheit, Erhabenheit und Siegeswillen ausdrücken und sich in den ausgeführten Techniken sowie im Geiste perfektionieren.